Archive for the ‘ C#/C++ ’ Category

Code Injection und dynamische String Decryption

Bei der Analyse eines Programm sties ich heute Mittag auf eine String-Encryption der wildesten Art. In dem heutigen Post wird es um die Entschlüsselung dieser String-Encryption mit Mitteln der Code-Injection gehen.

Bei der String-Decryption wurde ein Offset der verschlüsselten Daten in EBX übergeben und im Gegenzug spucke die Funktion den entschlüsselten String in EAX wieder aus. Eine solche Entschlüsselung wurde in dieser Form schon oft gesehn und ist weiter nichts besonders. Folglich vermutete ich ein XOR decrypt in irgend einer Art. Daher staunte ich nicht schlecht, als ich mit einer unglaublich langen und mit mehreren Subfunktionen durchzogenen Methode stand. Eigentlich baut man die String-Decryption nach, aber in diesem Fall gab ich es nach 20 Minuten auf. Aus der Adresse (!) des Offsets wurden nach Bitshifting-Operationen Offsets in andere Speicherbereiche errechnet, die wiederrum mit in die Decryption einflossen. Diese Speicherbereiche wurden wiederrum erst zur Laufzeit berechnet etc etc. Das dumpen dieser ganzen Daten stellte sich als schwierig herraus, daher verfolgte ich einen anderen Ansatz: Code Injection!

StringDecryptDie Idee dahinter ist schnell erklärt: Anstatt dass man die String-Decrypt-Funktion rekonstruiert um sie im Programm zu verwenden, ruft man die Decrypt-Funktion direkt im zu crackenden Programm auf. Man schreibt also Shellcode der nichts anderes macht als einen String zu entschlüsseln. In diesem Fall ist der Umfang des Shellcodes beschränkt, denn wir müssen nur den gewünschten Offset in EBX laden, die Funktion aufrufen und das Resultat aus EAX auswerten. Uns werden dabei noch einige Steine in den Weg gelegt, aber über die steigen wir nach und nach drüber. Fangen wir erstmal damit an, wie der Shellcode überhaupt ins Programm gelangt und ausgeführt wird.

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HearthstoneCalc – Injecting

Der Werdegang von HearthstoneCalc hat einen eigenen Post verdient, in welchem dann weitere Ansätze (Monte Carlo Tree Search) vorgestellt werden. In diesem Blogeintrag geht es allerdings um das Injecten und Daten abrufen aus Hearthstone. Denn ohne Daten aus dem Spiel müssen wir HearthstoneCalc garnicht mehr weiterentwickeln.

Uns wird es zum Glück leicht gemacht. Hearthstone ist mit der Engine Unity3D geschrieben. Für Blizzard hat das den großen Vorteil, das Spiel einfach auf mobile Geräte (Tables und Smartphones, Android und iOS) portieren zu können. Für uns hat es den großen Vorteil, dass Unity .NET (genauer gesagt: Mono) verwendet. Und da die Binaries noch nicht einmal obfuscated vorliegen, haben wir ein relativ einfaches Spiel.

Der für Unity relevante Code wird in der Assembly-CSharp.dll gespeichert. Die Anzahl der Klassen überschreitet alles, was ich bisher gesehen habe. Dementsprechend fällt es am Anfang schwer, uns zurecht zu finden. Auch muss man sich zunächst an die Unity-Eigenarten gewöhnen: Jedes Objekt ist eine Entity, die wiederrum mehrere Unterentities haben kann. Oftmals haben Klassen Unterklassen, enthalten viel zu viel Renderlogik oder scheinen nie erzeugt zu werden.

GameStateDiagDaher gilt zu klären: Welche Daten müssen wir alle Abrufen? Die Daten aus dem Spiel müssen in die Strukturen von HearthstoneCalc gebracht werden. Die wichtigste und größte Struktur ist hierbei die GameState-Klasse (Links). Sie enthält das Spielfeld mit den Monstern, die Karten des Spielers und die Infos über die jeweiligen Helden. Natürlich haben die Helden weitere Unterklassen, wie z.B. die ausgerüstete Waffe oder die gesetzen Geheimnisse. Auch Monster sind inzwischen komplexer geworden, denn sie können verschiedene Buffs besitzen und auf andere umliegende Minions Einfluss ausüben.

Die Klassen aus Hearthstone können wir nicht einfach übernehmen, denn sie enthalten viel zu viele Informationen. Diese Klassen sind nicht dafür ausgelegt, Millionen möglicher Boardzustände zu speichern. Zu diesem Problem werde ich nächsten Post über HearthstoneCalc noch mehr sagen.

Der große Vorteil von Mono ist natürlich, dass wir realtiv einfach .NET Code ausführen können. .NET Code in einem Programm ausführen? Klingt doch sehr nach CLR-Hosting!? Leider ist das nicht so einfach, denn die Unity-Klassen mögen es nicht, wenn sie außerhalb von mscorlib.dll Thread aufgrufen werden. Versucht man eine Unity-Funktion direkt aufzurufen, so erhält man folgende Fehlermeldung zu gesicht:

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Cryptoanalyse - Known Plaintext

Es folgt der versprochene Beitrag zur Crypto-Analyse eines Usernet Account-Checkers. Dieser erlaubt es, den Account-Status per BB-Code in andere Seiten grafisch einzubinden. Klingt eigentlich nach einer netten Sache… Wenn dabei nur nicht die Account-Daten übergeben werden! Denn das PHP-Skript, welches das Bild erzeugt nimmt Usenet Username und Passwort als GET-Parameter entgegen. Um zu verhindern, dass die Accountdaten ausgelesen werden, wird der Accountname verschlüsselt.

usenetcheck

Ein solcher Include-Link sieht folgendermaßen aus:

usenext-check/image.php?a=vLjWqt+jvNGWm9S54bU==&p=dGVzdA==

Mit dem scharfen Kryptoanalyse-Blick stellt man fest, dass a (der Accountname) und p (das Passwort) Base64 encodiert sind. Während das Passwort einfach ASCII-Encoded ist, bekommt man beim Decoden von Parameter a zunächst Probleme. Denn es hängt ein Gleichheitszeichen zu viel hinten dran! Wenn man dieses überflüssige Zeichen entfernt lassen sich die Daten zwar encodieren, aber es handelt sich nicht um einen ASCII-String. Anscheinend ist der Accountname verschlüsselt.

Nun haben wir den großen Vorteil zu einem Accountnamen den Chiptertext generieren können. Also haben wir eine Known-Plaintext-Attack und kommen mit etwas Glück auf den Key. Füttern wir den Account-Checker mit ein paar Werten und schauen uns das Resultat an. Vielleicht stellen wir ja Gesetzmäsigkeiten fest…

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DroidJack - Guter Ansatz, schlechte Implementierung

Heute geht es mal wieder um Malware, genauer gesagt um das Android Remote-Administration-Tool DroidJack. Für dieses überteuerte Tool wird es zwar keinen Leak geben, aber dafür ein paar Infos über den Crackschutz. Getreu nach dem Motto: “Guter Ansatz, schlechte Implementierung”.

DroidJack wirft dem Benutzer beim Öffnen des Programms einen Login-Bildschrim entgegen. Durch sniffen wird schnell klar, dass die Logindaten mitsamt Hardware-ID an die Access/DJ4.php des Servers geschickt wird. Ein Punkt gibts bereits Abzug, es wird kein HTTPS verwendet ;)

DJ

Java-Programme lassen sich, ähnlich wie .NET, einfach analysieren. Zumindest solange der Java-Zwischencode nicht verunstaltet wurde, denn in dem Fall versagen die gängigen Decompiler. Die meisten dieser Codeverunstalter-Tools (Obfuscatoren) ändern die Typenbezeichner, Klassennamen, Methoden und alles sonst, was Informationen enthalten könnte. Der hier verwendete Obfuscator schaffte es aber zugleich, Fehler beim Decompilen zu erzeugen. Somit musste ich mich mit dem Java-VM-Bytecode arbeiten, der ähnlich wie MSIL aufgebau ist. Da mir das zu blöd war, schaute ich mir erstmal die DJ4.php Datei an.

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Sicherheit in Onlinespielen - Wichtige Grundregeln

Egal ob Browsergame oder Multiplayer PvP, Onlinespiele sind in der heutigen Zeit sehr gefragt. Es macht einfach mehr Spass, gemeinsam mit Freunden zu Spielen, statt sich mit einer pseudoklugen KI an der Seite herrum zu schlagen. Der Trend geht klar Richtung Onlinespiele, was wiederrum auch Gamehacker anlockt. In dem heutigen Artikel werden Grundlagen besprochen, auf die man beim Programmieren achten sollte. Anschaulich wird das ganze durch Beispiele erklärt.

Das Spektrum von Hacks, über Bots und Exploits ist zu groß, als dass man es alles in einem Artikel abdecken könnte. Daher werden primär nur Echtzeit-Onlinespiele betrachtet. Diese Techniken lassen sich aber beliebig auf andere Multiplayer-Spiele übertragen. Und noch kurz zu den verwendeten Begriffen in diesem Artikel:

  • Server: Dabei handelt es sich um einen zentralen (!) Server, der das eigentliche Spiel hostet. Er nimmt Daten von anderen Spielern entgegen und verteilt die “Änderungen” im Spiel an alle verbundenen Clients. In machen Spielen wird der Server auch als “Host” bezeichnet, was im Prinzip nichts anderes bedeutet.
  • Client: Ein Spieler, der mit dem Server verbunden ist und aktiv Stati (Schießen, Laufen) an den Server sendet

Der wohl bedeutenste Grundsatz dürfte sein: Traue nie den vom Client empfangenden Daten. Der Client schickt, wie schon oben erwähnt, in regelmäsigen Abständen Daten wie seine eigene Position und seine Attribute an den Server. Wenn ein Gamehacker die Welt-Position des Clients verändert, wird diese auch zum Server gesendet. Wenn der Server diese Daten nun ungeprüft übernimmt, haben wir einen sog. Teleport-Hack. Solche Teleport-Hacks befanden sich u.a. in großen Onlinespielen wie Metin 2.

Während sich der entstehende Vorteil durch Teleportierungen noch in Grenzen hält, hört der Spass bei sog. Masskill-Hacks auf. Dabei sendet der Client die Nachricht “Ich habe XX Schaden am Gegner Y gemacht”. Der Server übernimmt dieses ungeprüft und tötet den Gegner Y. In Battlefield 3 ist dieser Hack inzwischen gefixxt, die Kollisionserkennung ist allerdings immernoch Clientseitig. So sind “Instant Kills” möglich, indem man einfach den Schaden, den eine Waffe verursacht, ins unendliche erhöht. Daher die Regel Nummer 2: Auf Plausibilität prüfen! Im Falle einer clientbasierten Kollisionserkennung kann man durch Wände schießen. Wenn der Server nun einmalig prüft, ob Spieler X den Spieler Y überhaupt treffen kann, wären solche Hacks schon verhindert. Warum das nicht gemacht wird? Weil solche Checks relativ viel Rechenleistung brauchen und einen Server mit 64 Spielern überfordern würde.

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Stämme Bot - Timing ist alles

Heute geht es um präzise tickende Maschienen und ein Projekt, das nun doch ziemlich komplex geworden ist. Ein Stämme Bot!

Doch zunächst etwas in eigener Sache: Vielleicht bist Du hier, weil Du mehr oder weniger freiwillig von Keller-Elite auf diese Seite weitergeleitet wurdest. Hoschi111 war so nett, nach der Schließung von Keller-Elite die User hier her zu leiten. Ist eine große Ehre für mich und ich hoffe es gibt hier den ein oder anderen Artikel der Dich interessiert.

Ich weis nicht, ob Du schon Erfahrung im Browsergame “Die Stämme” gemacht hast. Wenn nein, hier eine kurze Einführung: Um ein anderes Dorf zu erobern (im Stämmejargon auch “adeln”) muss man zwischen 3 und 5 erfolgreiche Angriffe mit einem Adelsgeschlecht auf das Dorf führen. Jedes Adelsgeschlecht (kurz AG) senkt die Zustimmung der Bevölkerung um 20-35 Prozent. Nach und nach sind die Dorfbewohner gewillt zum Angreifer überzulaufen. Dies möchte der Verteidiger natürlich verhindern und schickt allerei Defensive Einheiten in den Kampf um das Dorf zu verteidigen. Manchmal ist die Übermacht aber so groß, dass die eigene Verteidigung nicht standhält. Und dann tritt Plan B in der Kraft: Das “raustimen”. Da die große Offensive vor den AGs angreifen muss, um das Dorf von jeglicher Verteidigung zu befreien, laufen verschiedene Angriffswellen auf ein Dorf. Zumeist sind das ein bis zwei große Offensiven und direkt dahinter die AGs. Die AGs greifen meist mit nur geringem “Begleitschutz” an, denn eigentlich ist das Dorf ja leer. Und meist werden alle verfügbaren Einheiten bei der großen Offensive gebraucht.

Der Clou ist nun das “Timen” dieser Angriffe. Man möchte dem Verteidiger möglichst wenig Chancen geben, zwischen den beiden Angriffswellen (Offensive und AGs) Unterstützung im Dorf zu plazieren. Also folgen die Angriffe im Optimalfall wenige Zehntelsekunden aufeinander. Da man 4 Angriffe für die AGs möglichst Zeitnahe aufeinander losschicken muss, wird die Sache spannend. Es gibt extra Tools im Internet zum üben des “Timens” dieser Angriffe. Doch in was in der Computer uns weit vorraus? Richtig, Timing!

Aus einem Tool, das lediglich Planngszwecke erfüllen sollte, ist so ein mehr oder weniger komplexer Bot geworden. Ein paar Bilder sagen wie immer mehr als Worte:

DSBot_1

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Brute Force mal anders - Stämme Cracker

Eines meiner ersten Programme, damals noch mit C++.CLI, war ein Stämme Cracker. Als Grünschnabel habe ich mir damals Sourcecode zusammengesucht und so 10 Webbrowser-Controls gleichzeitig kontrolliert. Aus Nostalgiegründen, aber auch um zu zeigen dass sich in der Browsergame-Welt nicht vieles geändert hat, wurde nun ein neuer Cracker geschrieben. Um diesen wird sich der heutige Artikel drehen.

Fangen wir chronologisch an. Das Browsergame Die Stämme gibt es seid 2003 und hat seitdem massiven Zuwachs erfahren. Inzwischen wurde die 112te Welt gestartet mit mehreren Millionen aktiven Spielern auf allen Servern zusammen. In einem Thread auf Free-Hack ist damals ein Username-Grabber und Cracker erschienen, welcher mein Interesse geweckt hat. Stämme hatte damals, wohl mehr aus Debugzwecken, eine Liste von allen Usernamen auf der aktiven Welt in einer Liste gespeichert, welche per WebAccess zugänglich war. Dieser besagte User von Free-Hack stieß wohl auf diese Liste und schrieb prompt einen Cracker dafür, höchstwarscheinlich den ersten Stämme-Cracker überhaupt. Wie komme ich zu dieser Vermutung? Nunja, die Stämme Server waren auf solche massiven Zugangsanfragen nicht vorbereitet: Anstatt nach ein paar Versuchen die IP zu bannen, konnte man munter fröhlich so viele Username-Kombinationen ausprobieren wie man wollte. Und nachdem einige User von Free-Hack dieses Tool massiv nutzten, waren die Stämme Server komplett down-ge”DDosed”. Das Tool selbst war simple: Es grabbte die Username Liste und probierte dann pro Username ein paar Standartpasswörter wie “qwertz” und “passwort” durch. Die Erfolgsquote damals war erschreckend hoch. Bei 1000 Usernamen fand man locker 50 Accounts die man für seine Zwecke nutzen konnte. Mein damaliges Tool war natürlich weit unperformanter wie der Cracker von Free-Hack, aber das Erfolgserlebtnis dass man wirklich einen Account durch ein eigenes Tool gebrutet hatte wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Ca. 7 Jahre später ist sowohl Stämme, als auch meine Programmierkentnisse weiter gereift. Aus Spass fing ich mit ein paar Leuten an wieder Stämme zu spielen. Und da kommen solche alten Gedanken wieder hoch :) “Wird es immernoch möglich sein, auf diesem Wege an Accounts zu kommen?”. Prompt wurde programmiert und prompt war auch schon das erste Problem vorhanden: Wie kam man an die Usernamen? Stämme bietet glücklicherweise eine Rangliste an, in der 25 Accounts pro Seite aufgelistet sind. Also wurde ein Login sowie ein Grabber geschrieben, um an die besagten Benutzernamen zu kommen. Da ich nur an Spielern interessiert war, welche besser wie ich sind, wurden die obersten 15000 Plazierungen ausgelesen.

temp

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Form Grabbing in Firefox - PoC

Form Grabbing in Firefox. Das ist nichts neues und es gibt zuhauf Beispiele mit dokumentierem Sourcecode. Warum also ein Artikel drüber verfassen? Ein guter Bekannter zeige mir ein Video von einem Form-Grabber in Firefox und fragte mich wie das geht. Ich hatte mich nie damit beschäftigt und nur ein paar Ansätze im Kopf, doch das interesse war geweckt. Wie schaffen es Bots, Daten aus Website-Formularen so gezielt auszulesen?

In dem folgenden Artikel wird ein Proof of Concept von einem Form-Grabber mit injecteter DLL erstellt. Das besondere im Vergleich zu den 100 anderen Proof of Concepts ist hierbei, dass die injectete DLL Managed ist und somit erst ein CLRHost für das Ausführen von .NET Code reingeladen werden muss. Das Konzept sollte aus den vorherigen Artikeln wie diesem und diesem bekannt sein.

Fangen wir mit etwas Theorie an: Es gibt zwei Wege Daten aus Webformularen auszulesen. Diese Formulare sind intern auch nur Textfelder, die man markieren und kopieren kann wie man es aus Windows gewohnt ist. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass diese Felder ein Handle und eine Windows-Klasse besitzen müssen. Mit diesem Handle können wir von externen Programmen Firefox dazu auffordern, uns den Textinhalt dieses Handles zurückzugeben. Der große Nachteil ist, dass man sich erstmal zu diesem Handle “Vorzuhangeln” muss. Hier muss man über mehrere UI Elemente und Knoten mit Unterknoten laufen, bis man am gewünschten Ziel angekommen ist. Sehr elegant ist das nicht und für jede Seite müsste dieser Pfad eingeprogrammiert werden! Wer weiteres über diesen Ansatz lesen möchte, dem sei die WM_GETTEXT Message und dieser Stackoverflowpost ans Herz gelegt. Eleganter, und vor allem universal für jede Seite ist das Abfangen von der GET/POST Request bevor diese über SSL unkenntlich gemacht wird. Und genau dieser Ansatz ist verblüffend einfach und zielführend!

Die später geschriebene DLL hängt sich an die sog. PR_Write Funktion der nss3.dll von Firefox. Diese wird verwendet, um Streams jeder Art zu beschreiben. Sei es ein Filestream welcher auf die Festplatte schreibt, oder ein Netstream welcher an eine TCP Verbindung gerichtet ist. Wie unschwer zu erkennen ist, nimmt diese Funktion drei Parameter entgegen. Der erste ist das Stream-Handle, was nicht weiter besprochen wird. Das zweite Argument enthält einen Zeiger auf einen Buffer (Zwischenspeicher), in welchem sich die zu schreibenden Daten befinden. Das dritte Argument gibt schließlich an, wieviele Daten aus dem Zwischenspeicher in den Stream geschrieben werden sollen.

Setzt man mit OllyDBG einen Breakpoint an der PR_Write Funktion, so lassen sich alle drei Argumente schön im Stack anschauen. Das deutet daraufhin, dass es sich bei der PR_Write Funktion um eine cdecl-Calling-Convention handelt. Die später für uns wichtige Calling Convention gibt an, wie die Parameter der Funktion übergeben werden. Dabei gibt es viel Möglichkeiten: Parameter können sich in Registern befinden oder auch der Reihe nach auf den Stack geladen werden. Letzeres ist wohl hier der Fall.

PR_Write

 

Schön zu sehen sind die 3 Stackargumente in umgekehrter Reinfolge. Die Return-Adresse befinder sich ganz Oben auf dem Stack, danach folgt der Zeiger auf den Stream und der Zeiger auf den Buffer. Als drittes Argument kann man die Länge des Buffers, in diesem Fall 0×221 Bytes sehen. Links im Stack Window ist die Buffer-Adresse geöffnet. Hier sieht man klar die POST Request die gesendet wird, mit allen GET und POST Parametern. (GetParam=NotSoSecret, PostParam=VeryS3cret).

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HackEx - How to not code an API

Es musste ja so kommen: Der Hacker hacked mal wieder das Hackerspiel. Dieser Artikel ist schon lange geplant, aber erst jetzt habe ich es geschafft ihre neuste API anzusprechen.

Aber ganz Langsam: HackEx ist ein Online-Spiel für Android Handys. Es geht darum, andere Spieler zu Hacken, ihnen ihr Guthaben zu stehen und die eigene Software für besser Verteidigung/Angriffe aufzurüsten. Das Spiel wurde von den Entwicklern ein “wenig” vernachlässigt, so dass bald Bots und Scripter die Leaderboards übernahmen. Allerdings ist die Punkteverteilung für diese Leaderboards auch nicht durchdacht: Ein Angriff auf ein Spieler Level 1, welcher nur 4 Sekunden dauert, bringt genau so viele Punkte wie ein Angriff auf einen Spieler viel höheren Levels.

Die JSon-API ist einfach gestrickt: Man bekommt beim Login ein Token zugewiesen, was man in folgenden Requests als “X-API-KEY” im Header mitschickt. Weitere Befehle, wie z.B. das abrufen von aktuellen Prozessen (/v5/user_processes) geschieht über GET Requests. Zum Senden von bestimmten Angriffen werden meist Argumente als POST Request übergeben.

Bisher hört sich die API doch ganz vernüftig an. Bis auf, dass sie bis vor kurzem Unverschlüsselt war und somit Leuten das Botten ermöglichte. Aber welches Browsergame kennt das nicht? Nein, ich möchte auf viel schlimmere Sachen herraus:

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Stadt Land Fluss Multiplayer - Pwned

Hallo zusammen! Der Ausdruck “Pwned” findet in meinem Vokabular eigentlich keine Verwendung, doch hier ist er wirklich angebracht. Heute geht es um eine (noch) relativ unbekannte App “Stadt Land Fluss Multiplayer“, welche mit ca. 25000 Downloads nicht so bekannt wie Quizduell ist. Das Prinzip des Spiels ist einfach: Man hat 60 Sekunden Zeit, in den verschiedesten Kategorien Begriffe mit dem gleichen Anfangsbuchstaben einzutragen. Wer also die meisten Wörter weis und dabei auch noch ohne Schreibfehler tippt, schlägt den Gegner.

Screenshot_2014-07-13-18-23-33

Eine normale Modifikation könnte uns die Zeit zum Eintippen der Begriffe auf unendlich hochsetzen. Ein solcher Hack ist innerhalb von 3 Minuten geschrieben, denn die GameActivity bekommt als Parameter 60 ( = Sekunden) übergeben. Ein kleiner Smali-Patch schafft hier Abhilfe. Doch das ist kein Pwn, bei Begriffen die wir nicht wissen hilft uns auch keine längere Zeit zum überlegen. Ein anderer Ansatz muss her!

Diesen Ansatz finden wir in der API, die glücklicherweiße die Daten unverschlüsselt und per JSon überträgt. Zum Abrufen von Spieldaten senden wir folgende Request an den Server:

postData={"auth":{"password":"PASSWORDMD5Hashed","userId":"66XXX"},"clientInfo":{"appVersion":"1.0","bundleId":"de.lochmann.stadtlandfluss","os":"android"},"requests":{"getGameData":{"gameId":"1945415","userId":"X61XX","type":"getGameData"}}}

Die Antwort, welche zu Lang zum pasten ist, liefert uns diverse Strukturen mit Daten zum Spiel, dem Spieler, seiner Punktezahl und natürlich den bisher eingegeben Antworten. Ihr ahnt, worauf es hinausläuft? Daten aller Spiele grabben, eine riesige Datenbank aufbauen und pwnen! Das wäre ein Ansatz, doch bei bisher 1945415 gespielten Spielen wäre das komplette Grabben sinnlos. Zwar habe ich hier nun eine 2 GB Datenbank mit den ersten paar tausend Einträgen rumliegen, doch das filtern von richtigen Antworten macht auch nicht wirklich Spass. Man könnte daraus eine informative Statistik über Antworten und Punktezahlen erstellen, doch das nur als Randgedanke.

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